Damaststahl

Damaststahl oder auch Damaszener Stahl wurde nach der syrischen Hauptstadt Damaskus benannt. Damaskus war ein wichtiges Handelszentrum für diese Stahlart, die vor allem im Mittelalter und der frühen Neuzeit bei Klingen und Schwertern sehr populär war. Damast wird aus mindestens zwei verschiedenen Stählen mit unterschiedlichen Eigenschäften gefertigt. Dieser sogenannte Verbundstahl zeigt nach Fertigstellung noch die jeweiligen Schichten der Ausgangsprodukte als deutliche Struktur. Die Verwendung mehrlagigen Stahls war auch in Europa und Japan verbreitet. In Europa wurden üblicherweise dünne Stahlstangen zum Torsionsdamast miteinander verdrillt. In Europa verschwand diese Herstellungstechnik mit der Einführung des Puddelofens Anfang des 18. Jahrhunderts. Seine hohen Temperaturen ermöglichten eine gute Stahlqualität ohne aufwändiges Herstellungsverfahren. Neben dem attraktiven Erscheinungsbild ist das Ziel des Verbindens mehrerer Stähle auch deren jeweiligen Stärken miteinander zu kombinieren. Üblicherweise werden dabei harte und weiche Stähle miteinander verbunden, so dass die Klingen die Bruchfestigkeit von weichem Stahl und die langanhaltende Schärfe harten Stahls vereinen. Oft werden dazu mehrere hundert Lagen miteinander verschmiedet. Heute hat Damaststahl kaum mehr praktische Bedeutung, da Monostähle über die gleichen Eigenschaften verfügen. Damast wird aber dennoch wegen seiner attraktiven Optik geschätzt.